Durch Meditation kannst Du Dich mit verschiedenen Aspekten Deines Mensch-Seins intensiv verbinden. Deine äußere Form oder Geräusche die von Dir ausgehen lösen sich in dieser Meditation auf. Selbst über Deine Lebensspanne kannst Du Dir bewusst werden.

Yoga Sutra 3: Über Ergebnisse der Yogapraxis
kāyaTatpuruṣa-Kompositum Genitiv
kāyaSubstantiv Maskulin
Körper
kāyaSubstantiv Maskulin
ciVerbalwurzel
Körper
ciVerbalwurzelaneinanderreihen
rūpaTatpuruṣa-Kompositum Lokativ
rūpaSubstantiv Neutrum
Form
saṁyamāt Ablativ Singular
saṁyamaSubstantiv Maskulin
Zusammenbinden, Meditation
saṁyamaSubstantiv Maskulin
samPräfixyamaSubstantiv Maskulin
das Zusammenbinden, Fesselung, Bändigen, Zügeln, Sinnesbeherrschung
samPräfixzusammen, mit, völlig
yamaSubstantiv Maskulin
yamVerbalwurzel
Zügel
yamVerbalwurzelhalten, festhalten, tragen
tadTatpuruṣa-Kompositum Akkusativ
tatPronomen 3. Person
dies
grāhyaKarmadhāraya-Kompositum
grāhyaAdjektiv
zu erfassen
grāhyaAdjektiv / Partizip Futur Passiv
gr̥bhVerbalwurzel
zu ergreifen, zu packen
gr̥bhVerbalwurzelergreifen, greifen, fassen
śaktiTatpuruṣa-Kompositum Genitiv
śaktiSubstantiv Feminin
Kraft
śaktiSubstantiv Feminin
śakVerbalwurzel
das Können, Vermögen, Kraft
śakVerbalwurzelvermögen, im Stande sein, können
stambheLokativ Singular Absulotiv
stambhaSubstantiv Maskulin
Pfosten, Stütze; Hemmung, Bannung
stambhaSubstantiv Maskulin
stabhVerbalwurzel
Pfosten, Pfeiler, Säule, Befestigung, Hemmung, Bannung
stabhVerbalwurzelfeststellen, stützen, anhalten, hemmen
cakṣuḥDvandva-Kompositum
cakṣuSubstantiv Maskulin
Auge
cakṣuSubstantiv Maskulin
cakṣVerbalwurzel
Auge
cakṣVerbalwurzelsehen, erscheinen
prakāśaTatpuruṣa-Kompositum Genitiv
prakāśaSubstantiv Maskulin
Licht
prakāśaSubstantiv Maskulin
praPräfixkāśVerbalwurzel
Licht, Helle
praPräfixvorwärts, vorne
kāśVerbalwurzelsichtbar sein, erscheinen, glänzen, leuchten
asaṁprayogeLokativ Singular Absulotiv
saṁprayogaSubstantiv Maskulin
Verbindung, Kontakt
asaṁprayogaSubstantiv Maskulin
aPräfixsamPräfixpraPräfixyogaSubstantiv Maskulin
Befestigung, Verbindung, Anwendung, Gebrauch
aPräfixVerneinung
samPräfixzusammen, mit, völlig
praPräfixvorwärts, vorne
yogaSubstantiv Maskulin
yujVerbalwurzel
Yoga, Verbindung, das Anschirren
yujVerbalwurzelschirren, anspannen
antardhānamNominativ Singular
antardhānaSubstantiv Neutrum
Verschwinden, Unsichtbarkeit
antardhānaSubstantiv Neutrum
antarAdverbdhānaSubstantiv Neutrum
das Unsichtbar werden, das Verschwinden, Unsichtbarkeit
antarAdverbinnen, innerhalb
dhānaSubstantiv Neutrum
dhāVerbalwurzel
Behälter, Sitz,
dhāVerbalwurzelsetzen, stellen, legen

Durch Meditation auf die Form des Körpers (kāya-rūpa-saṁyamāt | abl sg) [entsteht] Unsichtbarkeit (antardhānam | nom sg), weil Hemmung der diesen erfassenden Kraft [besteht] (tad-grāhya-śakti-stambhe | loc sg abs) und weil keine Verbindung von Licht und Auge [besteht] (prakāśāsaṁprayoge | loc sg abs).

Dr. Ronald Steiner - historisch-wörtlich


Meditiere auf die Form Deines Körpers (kāya-rūpa) und seiner Begrenzung. - Was kannst Du, ohne Dich zu bewegen oder die Augen zu öffnen, über die Form Deines physischen Körpers erfahren? Es kann daraus für Dich das Erlebnis entstehen, dass Du diese Form sich auflöst.

Dr. Ronald Steiner - moderner Transfer


Aus Anwendung der Allzucht auf die eigene Körperform erfolgt, vermöge der die Kraft ihn wahrzunehmen inhibitierenden Diskontinuität zwischen Auge und Sichtbarkeit, Unsichtbarmachung [des Yogin].

Paul Deussen - 1908


By performing Sanyama (restraint) about from (the property) of body, its power of being apprehendded (by the organ of sight) being checked and luminousness, the property of the organ of sight having no connection (with its object, i e. the form, the result) is the disappearance of ascetic.

James R. Ballantyne - 1852


As a result of constraint upon the [outer] form of the body, when its power to be known is stopped, then as a consequence of the disjunction of the light and of the eye there follows indiscernibility [of the yogin's body].

James Haughton Woods - 1914

sopakramamNominativ Singular
sopakramaAdjektiv
angefangen, unterstützt, begründet, hier: vergolten
sopakramaSubstantiv Maskulin
saPräfixupaPräfixkramaSubstantiv Maskulin
angefangen, unterstützt, begründet, hier: vergolten
saPräfixmit
upaPräfixnahe, unter, bei, neben
kramaSubstantiv Maskulin
kramVerbalwurzel
Schritt, Gang, Fuß, das Verfahren
kramVerbalwurzelschreiten, gehen, zuschreiten auf
nirupakramamNominativ Singular
nirupakramaAdjektiv
anfangslos, unbegründet: hier: nicht vergolten
nirupakramaSubstantiv Maskulin
nisPräfixupaPräfixkramaSubstantiv Maskulin
anfangslos, unbegründet: hier: nicht vergolten
nisPräfixaußen, nach Außen, außerhalb, ohne
upaPräfixnahe, unter, bei, neben
kramaSubstantiv Maskulin
kramVerbalwurzel
Schritt, Gang, Fuß, das Verfahren
kramVerbalwurzelschreiten, gehen, zuschreiten auf
ca
caPartikel
und
karmaNominativ Singular
karmanSubstantiv Maskulin
Handlung, Werk-Resultat Beziehung
karmanSubstantiv Maskulin
kr̥VerbalwurzelmanSuffix
Handlung, Werk, Tat, Ursache-Wirkung Beziehung
kr̥Verbalwurzeltun, vollbringen, ausführen, bewirken
tatTatpuruṣa-Kompositum Genitiv
tatPronomen 3. Person
auf diese
saṁyamātAblativ Singular
saṁyamaSubstantiv Maskulin
Meditation
saṁyamaSubstantiv Maskulin
samPräfixyamaSubstantiv Maskulin
das Zusammenbinden, Aufbinden, Fesselung, Bändigen, Zügeln, Sinnesbeherrschung
samPräfixzusammen, mit, völlig
yamaSubstantiv Maskulin
yamVerbalwurzel
Zügel
yamVerbalwurzelhalten, festhalten, tragen
aparantaTatpuruṣa-Kompositum
aparāntaSubstantiv Maskulin
zukünftiger Tod, äußerste Ende, im Westen wohnend
aparāntaSubstantiv Maskulin
aparaAdjektivantaSubstantiv Maskulin
der zukünftige Tod
aparaadh
apaprep
der folgende, der hintere, der spätere
apaprepvon weg, zurück
antaSubstantiv MaskulinRand, Saum, Grenze, Endpunkt
jñānamNominativ Singular
jñānaSubstantiv Neutrum
Verständnis
jñānaSubstantiv Neutrum
jñāVerbalwurzel ana |suff Neutrum
Wissen
jñāVerbalwurzelwissen, kennen
anaSuffix NeutrumKr̥t-Suffix mit Guṇa-Stufe: bezeichnet eine Handlung
ariṣṭebhyaḥAblativ Plural
ariṣṭaSubstantiv Neutrum
Todesomen, Anzeichen des Todes
ariṣṭaSubstantiv Neutrum
aPräfixriVerbalwurzel
Unheil, Unglück, ungünstiges Symptom, Anzeichen des Todes
aPräfixVerneinung
riVerbalwurzelfreilassen, freimachen, losmachen, ablösen
Partikel
oder

[Es gibt] abgeschlossene (sopakarmam | nom sg) und (ca) noch nicht abgeschlossene Handlungs-Wirkungs-Bezüge (nirupakarmam | nom sg) Handlungs-Wirkungs-Bezüge (karma | nom sg). Verständnis des nahenden Todes (aparānta-jñānam | nom sg) [entsteht] durch Meditation auf diese [abgeschlossene und noch nicht abgeschlossene Handlungs-Wirkungs-Bezüge (karman)] (tat-saṁyamāt | abl sg) oder durch [das Deuten von] Todesomen (ariṣṭebhyaḥ | abl pl)x.

Dr. Ronald Steiner - historisch-wörtlich

x:

Nach einer Vorstellung leben wir auf dieser Welt, gefesselt von Handlungs-Wirkungs-Beziehungen. Nach dieser Vorstellung endet die Notwendigkeit auf der dieser Welt zu leben, wenn jede Handlung ihre Wirkung entfaltet hat. Dementsprechend brauchen wir nur zu sehen, welche Handlungen noch keine Wirkung gezeigt haben. So lange sind wir zu einem Leben auf dieser Welt gefesselt.
Viyāsa führt in seinem Kommentar drei Arten von Todeszeichen auf:
(1) ādhyātmika: Subjektiv / Innere Zeichen, wie das Rauschen der Ohren, oder das Erlöschen des Lichts, das man hinter geschlossenen Augen sieht.
(2) ādhibhautika: Materiell / Äußere Zeichen, wie das Sehen von Todesboten oder verstorbenen Ahnen.
(3) ādhidaivika: Göttliche Zeichen, wie das sehen von himmlischen Wesen oder Meistern.
(4) Jeweils das Gegenteil der Aufgeführten Zeichen.


Solange Du gebraucht wirst auf dieser Welt, bleibst Du am Leben. Wenn die Handlungen dieses Lebens ihre Früchte für Dich getragen haben, dann kannst Du diese Welt verlassen. Dann kommt der Tod wie ein lange erwarteter guter Freund.

Dr. Ronald Steiner - moderner Transfer


Mag das Werk [einer frühern Geburt] angefangen haben oder nicht angefangen haben [seine Frucht zu bringen], so erfolgt durch Anwendung der Allzucht auf dasselbe Kenntnis des letzten Endes [des Lebens], -- oder auch durch Vorzeichen x.

Paul Deussen - 1908

x:

Das ganze Leben ist die Vergeltung für die Werke einer frühern Geburt; sind diese erschöpft so muß der Tod eintreten; sind sie noch nicht erschöpft, so kann er nicht eintreten. Der Yogin kennt nicht nur die schon vergoltenen (sa-upakrama), sondern auch die noch nicht vergoltenen (nirupakrama) Werke der frühern Geburt und kann daher das Ende des Leben voraus berechnen. Mit Bhoja hier an überlegte und unüberlegte Werke zu denken, ist kein Anlaß vorhanden.


An action (Karma) is two-fold: one accompanied by anticipation of consequences (Sopakarma) and other destitute of it (Nirupakarma) - from performing Sanyama (restraint) with regard to this two-fold (his) body (Aparanta) (i.e.death) or (the time of death is known) from portents (Ari.s.ta).

James R. Ballantyne - 1852


22. Advancing and not-advancing is karma; as a result of constraint upon this [two-fold karma] or from the signs of death [there arises an intuitive] knowledge of the latter end.

James Haughton Woods - 1914

Messages and ratings

Your rating:

  • Profile Image

    Michail Galkin (Ratschizkij)

    at 06.05.2022

    Grüß Gott, Frau Ostrowski und Dr. Steiner!

    Vielen Dank für diese Veröffentlichung von Yogasutra. Ich benutze es als Grundlage für das Studium. Mein Guru Sergej Nikolajewitsch Gromow bestätigt, dass [...] Grüß Gott, Frau Ostrowski und Dr. Steiner!

    Vielen Dank für diese Veröffentlichung von Yogasutra. Ich benutze es als Grundlage für das Studium. Mein Guru Sergej Nikolajewitsch Gromow bestätigt, dass das Sutra "etena śabdādyantardhānamuktaṁ", das manchmal in Veröffentlichungen zu finden ist, ist ein Kommentar, der von dem hinzugefügt wurde, der neu geschrieben hat. Daher ist die korrekte Menge Sutra 195, nicht 196. Er empfiehlt auch, Yoga Sutras ohne Kommentar zu studieren, mit einer Geschwindigkeit von etwa einem Sutra in 4 Tagen.

    Mit besten Grüßen,

    Michail Galkin (Ratschizkij),
    vriksa3@ukr.net
    Institut für Yoga und Wushu in Odessa.
    http://www.gromov.org/

    • Hallo Michail,
      vielen Dank für das Teilen. Dem kann ich nur zustimmen.
      Namaste und herzliche Grüße
      Ronald
      P.S.: Ganz viel Verbundenheit und Energie nach Odessa! Hallo Michail,
      vielen Dank für das Teilen. Dem kann ich nur zustimmen.
      Namaste und herzliche Grüße
      Ronald
      P.S.: Ganz viel Verbundenheit und Energie nach Odessa!

    • Profile Image

      Michail Galkin (Ratschizkij)

      at 07.05.2022

      Danke schön! Danke schön!

  • Hallo Laura und Ronald,
    zwischen 3.21 und 3.22 ist ein Sutra ohne Nummerierung.
    Hat das eine besondere Bewandnis?
    Liebe Grüße aus dem Saarland
    Peter Hallo Laura und Ronald,
    zwischen 3.21 und 3.22 ist ein Sutra ohne Nummerierung.
    Hat das eine besondere Bewandnis?
    Liebe Grüße aus dem Saarland
    Peter

    • Ja. Steht in der Fußnote. :)
      - Dieser Satz ist nur in einzelnen Manuskripten enthalten, in anderen nicht. Ja. Steht in der Fußnote. :)
      - Dieser Satz ist nur in einzelnen Manuskripten enthalten, in anderen nicht.

    • Jep, wer lesen kann ist klar im Vorteil.
      Danke :-)) Jep, wer lesen kann ist klar im Vorteil.
      Danke :-))

    • ist unscheinbar. Die Fußnoten findet fast niemand. ist unscheinbar. Die Fußnoten findet fast niemand.

  • Absolute Ruhe, reines Sein ....... Absolute Ruhe, reines Sein .......

    • und heute Abend der Fokus meiner Live Yoga-Stunde! Ich freue mich schon. und heute Abend der Fokus meiner Live Yoga-Stunde! Ich freue mich schon.