Der Same (bindu) ist, in der tantrischen Weltsicht, Träger der Lebensenergie (prāṇa). Der achtsame Umgang ergibt sich daraus. Atem (vāyu) und Same (bindu) sind zudem beide mit dem Denken (manas) verbunden. Daher ist es im Haṭha-Yoga eine Praxis beides zur Ruhe zu bringen.

Dattatreyayogashastra
tatTatpuruṣa-Kompositum Ablativ
tadPronomen
aufgrund seiner
rūpaTatpuruṣa-Kompositum Ablativ
rūpaSubstantiv Maskulin
Erscheinung, schöne Gestalt
vaśagāḥNominativ Plural
vaśagaAdjektiv Feminin
sie die von jemandem überwältigt sind
nāryaḥNominativ Plural
nārīSubstantiv Feminin
die Frauen
kāṅkṣante3. Person Plural Medial Präsens
kāṅkṣVerb
sie wünschen, sie verlangen
tasyaGenitiv Singular
tadPronomen
mit ihm
saṁgamamAkkusativ Singular
saṁgamaSubstantiv Maskulin
Sex, Geschlechtsverkehr
yadi
yadiAdverb
wenn
saṁgamAkkusativ Singular
saṁgamSubstantiv Maskulin
Zusammenkommen
karoti3. Person Singular Indikativ Präsens
kr̥Verbalwurzel
er macht, er tut
eṣaḥNominativ Singular
etadPronomen
dieser
binduḥNominativ Singular
binduSubstantiv Maskulin
Samen
tasyaGenitiv Singular
tadPronomen
sein
vinaśyati3. Person Singular Futur
viPräfixnaśVerbalwurzel
er verschwindet, er geht verloren

Aufgrund (tat) seiner schönen Gestalt (rūpa) sind die Frauen (nāryaḥ | nom pl) völlig überwältigt (vaśagaḥ | nom pl) und wünschen sich (kāṅkṣante | 3p pl med) Geschlechtsverkehr (saṁgamam | acc sg) mit ihm (tasya | gen sg). Wenn (yadi) es zum Akt (saṁgam | acc sg) kommt (karoti | 3p sg), dann wird sein (tasya | gen sg) Samen (eṣa binduḥ | nom sg) verloren gehen (vinaśyati | 3p sg fut).

āyuḥTatpuruṣa-Kompositum Genitiv
āyusSubstantiv Maskulin
des Lebens
kṣayaḥNominativ Singular
kṣayaSubstantiv Maskulin
Schwund, Abnahme, Verringerung
binduTatpuruṣa-Kompositum Genitiv
binduSubstantiv Maskulin
des Samens
sāśātAblativ Singular
nāśaSubstantiv Maskulin
aufgrund des Verlustes
asāmarthyamAkkusativ Singular
asāmarthyaAdjektiv
Verfall, Vergehen
ca
caPartikel
und
jāyate3. Person Singular Medial Präsens
janVerbalwurzel
es entsteht
tasmāt Ablativ Singular
tadPronomen
deshalb
strīṇāmGenitiv Plural
strīSubstantiv Feminin
der Frauen
saṅgaTatpuruṣa-Kompositum Ablativ
saṅgaSubstantiv Maskulin
Geschlechtsverkehr
varjamAkkusativ Singular
varjaAdjektiv
frei von, ohne
kuryāt3. Person Optativ Singular
kr̥Verbalwurzel
er soll machen, er soll tun
abhyāsam Akkusativ Singular
abhyāsaSubstantiv Maskulin
beharrliche Praxis
ādarātAblativ Singular
ādaraSubstantiv Maskulin
mit Sorgfalt, mit Bedacht

Aufgrund des Samenverlustes schwindet das Leben und körperlicher Verfall entsteht. Deshalb soll er ohne Geschlechtsverkehr mit Frauen sein und sorgfältig [Yoga] praktizieren.

yoginaḥGenitiv Singular
yoginSubstantiv Maskulin
des Yogis
aṅgeLokativ Singular
aṅgaSubstantiv Maskulin
im Körper
suKarmadhāraya-Kompositum
suAdverb
guter
gandhiḥNominativ Singular
gandhiSubstantiv Maskulin
Duft
syāt; 3. Person Optativ Singular
asVerbalwurzel
syaat es möge sein, es möge entstehen
satatamAkkusativ Singular
satataAdjektiv
fortwährend, ununterbrochen, stets, immer
binduTatpuruṣa-Kompositum Genitiv
binduSubstantiv Maskulin
des Samens
dhāraṇātAblativ Singular
dhāraṇaSubstantiv Maskulin
durch Bewahrung
tasmāt Ablativ Singular
tadPronomen
daher, aus diesem Grund
sarvaKarmadhāraya-Kompositum
sarvaAdjektiv
all, ganz, jeder
prayatnenaInstrumentalis Singular
prayatnaSubstantiv Maskulin
Anstrengung
binduTatpuruṣa-Kompositum Genitiv
binduSubstantiv Maskulin
Samen
rakṣahNominativ Singular
rakṣaSubstantiv Maskulin
Erhaltung, Bewahrung
hi
hiPartikel
denn, fürwahr
yogināInstrumentalis Singular
yoginSubstantiv Maskulin
durch den Yogin

Aufgrund der Bewahrung des Samens beginnt der Körper des Yogis permanent gut zu duften. Aus diesem Grund sollte er jede Mühe auf sich nehmen den Samen zu zu bewahren.

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    • Hallo Andreas,
      ja, da steckt eine ganze Welt von tantrischer Philosophie und Techniken dahinter. Die Sätze für sich sind kaum einordenbar. Letztendlich geht es um die Energie des Schöpfens und ob [...] Hallo Andreas,
      ja, da steckt eine ganze Welt von tantrischer Philosophie und Techniken dahinter. Die Sätze für sich sind kaum einordenbar. Letztendlich geht es um die Energie des Schöpfens und ob diese in die Welt geht, oder für die göttliche Erfahrung genutzt wird.
      Viel Freude beim Erfahren wünscht Dir
      Ronald